Seelenbilderwelten

Seelenbilderwelten

Der Satz: du bist was du isst – klingt hart und verletzend, aber bei mir ist er nach wie vor wahr. Meine wichtigste Erkenntnis aus dem Bereich „das Gewicht ins Gleichgewicht bringen“ ist: mein Denken ist total verkorkst und deswegen fresse ich mir im wahrsten Sinne einen „Schutzpanzer“ an und ich bekomme es gar nicht mehr mit, wie es mir wirklich geht. Es ging darum: Unbewusstes wieder bewusst zu machen und um meine völlig aus dem Ruder gelaufene Stabilität erneut ins Lot zu bekommen, musste ich mich jedem einzelnen Thema intensiv stellen.

Selbstliebe

Es ist das große Thema, das Tim immer wieder in den Fokus stellte. Bei einer Ernährungsumstellung ging es bei mir nicht um die „technischen Dinge“, es war erstmal „harte seelische Arbeit“ die da zu leisten war, das wurde mir im Laufe der letzten Jahre immer mehr bewusst.

Für mich war es ja immer einfach mich vor mir selbst zu verstecken: „Die Industrie ist schuld, durch deren süchtig machende Stoffe in den Nahrungsmitteln, bin ich nicht mehr Herr meiner Gelüste und bin deshalb zum Fressen verdammt und dann dieser Stress…“ wie gesagt: im Ausreden finden bin ich wahrer Meister.

Heute weiß ich, weit gefehlt. Das Problem war nicht im „Außen“ es saß dick und fett in meinem Kopf. Da ich aber bis dahin sehr erfolgreich damit war, vor mir und meinen tiefsitzenden Problemen davon zu laufen, diese zu ignorieren und sie noch nicht mal wahrzunehmen, lernte ich, als das Thema „Selbstliebe“ auf den Tisch kam: Übernimm die Verantwortung für das was du da denkst und tust. SCHAU ES DIR AN!

Ich gebe zu, so unbeschönigt hatte ich mich damit vorher nie beschäftigt, weil ich es wie die Meisten gemacht hatte, ich redete mir ein: „natürlich liebe ich mich selbst, mehr als all die Leute um mich rum. Wenn ich mich nicht liebe, wer denn dann?“ Tja…so viel dazu.

Ich verstand damals, dass ich mich wohl nochmal mit dem Begriff: Selbstliebe auseinandersetzen durfte, mehr als ich bis dato darüber wusste.

Da Hörbücher inzwischen von mir ein sehr gern gewähltes Medium sind, weil ich sie auf dem Handy überall mit hin nehmen und mich damit auch wunderbar von der mich umgebenden Welt „entrücken“ oder sollte ich lieber sagen „fliehen oder verstecken“ kann? recherchierte ich im Netz zum Thema „Selbstliebe“ und landete zuerst bei „Robert Betz“. Denn anhand von meiner Körperfülle war mir mehr als klar, dass ich offensichtlich nicht die geringste Ahnung davon hatte, was mit dem Begriff „Selbstliebe“ überhaupt gemeint ist.

Einer meiner Grundsätze, die ich in meiner Ausbildung zum „Wetterfrosch“ gelernt hatte und der mir immer wieder gute Dienste leistet ist: „du musst es nicht wissen, aber du musst wissen wo es steht!“. Meine Neugierde ist mir dabei auch ein guter Freund, sie treibt mich unentwegt weiter zu lesen, noch mehr zu lesen und noch mehr zu lesen, weil ich einfach verstehen will: was ist der Grund? warum ist es so wie es zu sein scheint? Gibt es dafür keine Lösung? warum gibt es dafür keine Lösung?

Um den Palästinenser Konflikt zu verstehen, habe ich Bücher über Bücher von Peter Scholl-Latour gelesen. Gut vieles war einfach für meinen „begrenzten“ Horizont auf diesem Gebiet „too much“ aber ich denke das Grundlegende ist mir klar geworden. Daher weiß ich, auch wenn ich gerade die Lösung nicht sehe und ich mir so schwer tu mit dem Verstehen, es gibt heute „Gott sei Dank“ ganz viele Möglichkeiten Wissen zu erwerben. Eine davon sind (für mich) Hörbücher und Bücher.

So las und hörte ich mich von Buch zu Buch und lernte gleichzeitig durch meine Schwester, das die ideale Weise ein Hörbuch zu genießen ist: geh Walken! Pack dir zwei Stöcke, ab in gute Schuhe, das Hörbuch auf die Ohren und los geht’s. Ja, das liebe ich heute noch nach wie vor. Für mich gibt es einfach keine schönere Entspannung und es ist eine so schöne sanfte Art nach der Arbeit „runter zu kommen“ herrlich und ich lernte Schritt für Schritt und von Hörbuch zu Hörbuch konnte ich etwas für mich umsetzen und lernen, begreifen, verstehen und versuchte im täglichen Leben, das neu Gelernte für mich umzusetzen, was manches Mal so la la funktionierte, meist aber eher nicht.

Youtube wurde mir eine groooße Hilfe auf dem Weg zu mir selbst. Da mir durch das Buch „On/Off Gesundheit“ von Andreas Jopp klar war, dass wenn ich mich gesund ernähren wollte, ich meinen kleinen Handtuchgarten weit mehr nutzen sollte, als ich es bis dahin tat, schaute ich Gartenvideos über Gartenvideos und baute allmählich meinen kleinen Handtuchgarten von einem typischen Münchner Vorstadt-Ziergarten zu einem Mini-Nutzgarten um. Aus dem ich mir inzwischen täglich riesige Fleischtomaten, Gurken, Paprikas, Kohlrabi, Mangold, Feldsalat und viele andere Salate, Pfirsiche, Erdbeeren, Äpfel, Pflaumen, Erbsen, Stangen- und Buschbohnen, Kürbisse, Zucchini…und und und…jaa aus popeligen 35 qm… frisch aus dem Garten auf den Teller hole…

Von den Ernährungsdocs ganz nach dem Motto „du bist was du isst“ über die Gartenyoutuber die aus ihren Gartenfrüchten ganz tolle Rezepte zaubern bis hin zu den Übungsvideos von Liebscher und Bracht, schaute und lernte ich richtig viel dazu. Welch immensen Einfluss die Ernährung auf das Fasziengewebe im Körper hat und damit auf die Schmerzen, die mich täglich begleiteten. Wie wichtig es ist, das Gemüse am besten direkt aus dem Beet auf den Teller zu bekommen um möglichst viel der sekundären Planzenstoffe noch zu bekommen. Wie schnell diese bei dem Gemüse zerfallen und was eigentlich noch in dem Gemüse steckt, welches man im Supermarkt bekommt. Über die ausgelaugten Böden, der ideale Standort für das jeweilige Gemüse, biologische Dünger, das Ansetzen von selbst gemachten Jauchen bis hin zur Permakultur, wurde mir klar, wohin meine Reise gehen würde und müsste, wenn ich die Schmerzen los haben wollte.

So wandelte ich von Hörbuch zu Hörbuch und von Buch zu Buch durch das Thema Selbstliebe und durfte erkennen…ok, also mit Selbstliebe oder Selbstfürsorge hat das was du da grad als „Durchschnittleben“ bezeichnest gar nix zu tun. Schritt für Schritt erkannte ich dass es einen Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand gibt, dass Träume Seelenbilderwelten sind und sich vor mir eine völlig neue Welt in mir auftat, von der ich bis dato überhaupt nix wusste.

Ganz nach dem Brandner Kaspar: „da duad sich a Welt auf, die ohne Gleichen ist auf derer Welt“….

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